Steuerlexikon2017-12-21T10:19:46+00:00

Steuerlexikon

zurück

Pflegestufen

Am 13.11.2015 wur­de das Zwei­te Pflegestärkungsgesetz (PSG II) beschlos­sen. Das Gesetz trat am 1.1.2016 in Kraft, das neue Begut­ach­tungs­ver­fah­ren und die Umstel­lung der Leistungsbeträge der Pfle­ge­ver­si­che­rung wur­den zum 1.1.2017 wirksam.

Über die Leistungshöhe ent­schei­det, was die/der Betrof­fe­ne noch selbst kann und wo sie/er Unter­stüt­zung braucht – unabhängig davon, ob sie/er an einer Demenz oder körperlichen Einschränkung lei­det. ¶rperliche, geis­ti­ge und psy­chi­sche Einschränkungen wer­den also gleichermaßen erfasst und in die Ein­stu­fung ein­be­zo­gen. Der Grad der Selbstständigkeit wird in sechs Berei­chen gemes­sen und (mit unter­schied­li­cher Gewich­tung) zu einer Gesamt­be­wer­tung zusammengeführt:

  • Mobilität

  • Kogni­ti­ve und kom­mu­ni­ka­ti­ve ¤higkeiten

  • Ver­hal­tens­wei­sen und psy­chi­sche Problemlagen

  • Selbst­ver­sor­gung

  • Bewältigung von und selbstständiger Umgang mit krank­heits- oder the­ra­pie­be­ding­ten Anfor­de­run­gen und Belastungen

  • Gestal­tung des All­tags­le­bens und sozia­ler Kontakte

Leis­tun­gen der gesetz­li­chen Pfle­ge­ver­si­che­rung (Stand: 2022)

Pfle­ge­grad

ambu­lan­te Pflege

Pfle­ge im Heim

Geld­leis­tung

Sach­leis­tung

Pfle­ge­grad 1

125,– €

0,– €

125,– €

Pfle­ge­grad 2

316,– €

724,– €

770,– €

Pfle­ge­grad 3

545,– €

1.363,– €

1.262,– €

Pfle­ge­grad 4

728,– €

1.693,– €

1.775,– €

Pfle­ge­grad 5

901,– €

2.095,– €

2.005,– €

Pfle­ge­kos­ten sind in der Steuererklärung abziehbar!

Pfle­ge­kos­ten können in der Steuererklärung als außergewöhnliche Belas­tun­gen gel­tend gemacht werden.

  • Zum einen können Sie Pfle­ge­kos­ten für sich selbst, Ihren Ehe­part­ner, Ihr Kind, einen Angehörigen oder eine Ihnen nahe ste­hen­de Per­son gel­tend machen, wenn bestimm­te Vor­aus­set­zun­gen erfüllt sind.

  • Zum ande­ren können Sie den Pfle­ge-Pausch­be­trag erhal­ten, wenn Sie oder Ihr Ehe­part­ner eine hilf­lo­se Per­son persönlich in häuslicher Umge­bung pflegen.

Alte Rechts­la­ge vor dem Zwei­ten Pflegestärkungsgesetz: Pfle­ge­stu­fen statt Pflegegrade

Vor dem Zwei­ten Pflegestärkungsgesetz galt: Um Leis­tun­gen der Pfle­ge­ver­si­che­rung erhal­ten zu können, muss man – sieht man von der Pfle­ge­stu­fe 0 ab – min­des­tens in Pfle­ge­stu­fe I ein­grup­piert wer­den. ¶her sind die Leis­tun­gen jedoch bei Pfle­ge­stu­fe II und III sowie in »¤rtefällen«.

Pfle­ge­stu­fe I

Um min­des­tens in Pfle­ge­stu­fe I ein­ge­ord­net zu wer­den, muss die/der Betrof­fe­ne wenigs­tens 90 Minu­ten pro Tag frem­de Hil­fe benötigen. Mehr als die ¤lfte davon – also min­des­tens 46 Minu­ten – müs­sen auf die Grund­pfle­ge entfallen.

Pfle­ge­stu­fe II (Schwer­pfle­ge­be­dürf­ti­ge)

Stu­fe II liegt bei Per­so­nen vor, die bei der Grund­pfle­ge (also ¶rperpflege, Ernährung und Mobilität) min­des­tens drei­mal täglich zu ver­schie­de­nen Tages­zei­ten der Hil­fe bedür­fen und zusätzlich mehr­fach in der Woche Unter­stüt­zung bei der haus­wirt­schaft­li­chen Ver­sor­gung benötigen. Der tägliche Zeit­auf­wand dafür muss min­des­tens drei Stun­den betra­gen. Hier­von müs­sen min­des­tens zwei Stun­den auf die Grund­pfle­ge entfallen.

Pfle­ge­stu­fe III (Schwerst­pfle­ge­be­dürf­ti­ge)

Als »schwerstpflegebedürftig« gel­ten Per­so­nen, die bei der Grund­pfle­ge jeden Tag rund um die Uhr der Hil­fe bedür­fen und mehr­mals in der Woche Unter­stüt­zung bei der haus­wirt­schaft­li­chen Ver­sor­gung benötigen. Der tägliche Zeit­auf­wand muss min­des­tens fünf Stun­den betra­gen, davon min­des­tens vier Stun­den für die Grundpflege.

Übersicht: So erfolg­te vor dem Zwei­ten Pflegestärkungsgesetz die Ein­ord­nung in die ver­schie­de­nen Pflegestufen

Pfle­ge­stu­fe I (erheb­li­che Pflegebedürftigkeit)

Pfle­ge­stu­fe II (schwe­re Pflegebedürftigkeit)

Pfle­ge­stu­fe III (schwers­te Pflegebedürftigkeit)

¤glicher Bedarf an Grund­pfle­ge (Hil­fen in den Berei­chen ¶rperpflege, Ernährung, Mobilität)

Hil­fe­be­darf bei wenigs­tens zwei Ver­rich­tun­gen (ein­mal täglich reicht)

Hil­fe­be­darf min­des­tens zu drei Tageszeiten

Hil­fe­be­darf rund um die Uhr, auch nachts

¤glicher Auf­wand für die Grund­pfle­ge (Durch­schnitt)

mehr als 45 Minuten

min­des­tens 120 Minuten

min­des­tens 240 Minuten

Bedarf an Hil­fe bei der haus­wirt­schaft­li­chen Versorgung

mehr­fach in der Woche

mehr­fach in der Woche

mehr­fach in der Woche

¤glicher Auf­wand für die Hil­fe ins­ge­samt (Durch­schnitt)

min­des­tens 90 Minuten

min­des­tens 180 Minuten

min­des­tens 300 Minuten

UST-ID hier prüfen Kontakt