Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

zurück

Entlastung für Betreiber von Ladesäulen und Stromspeichern geplant

Betrei­ber von Ladesäulen für E‑Autos und Strom­spei­chern sol­len von Büro­kra­tie und Steu­er­pflich­ten ent­las­tet wer­den. Das sieht ein Gesetz­ent­wurf der Bun­des­re­gie­rung vor (20/12351). Unter ande­rem will die Ampel-Regie­rung klar regeln, dass Nut­zer von Elek­tro­fahr­zeu­gen beim bidi­rek­tio­na­lem Laden steu­er­recht­lich nicht zu Ver­sor­gern wer­den und damit Steu­ern zah­len müs­sen. Auch bei Strom­spei­chern soll eine dop­pel­te Besteue­rung »umfassend ver­mie­den« wer­den, heißt es in dem Entwurf.

Der Natio­na­le Nor­men­kon­troll­rat bezif­fert in sei­ner Stel­lung­nah­me zu dem Gesetz­ent­wurf die Ent­las­tung der Wirt­schaft durch das Gesetz auf 15,4 Mil­lio­nen Euro pro Jahr infol­ge des Weg­falls von Büro­kra­tie­kos­ten. So gel­te etwa künf­tig als maßgeblicher Ver­sor­ger und Steu­er­schuld­ner der­je­ni­ge, der eine Ladesäule betreibt. »Damit ent­fal­len künf­tig kom­pli­zier­te Ein­zel­fall­prü­fun­gen von kom­ple­xen ver­trag­li­chen Geschäftsmodellen «innerhalb der Ladesäule», schreibt das Gremium.

Für das bidi­rek­tio­na­le Laden, also den Lade­vor­gang in bei­de Rich­tun­gen, bei­spiels­wei­se von der hei­mi­schen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge zum Elek­tro­fahr­zeug und vom Elek­tro­fahr­zeug zu hei­mi­schen Elektrogerätschaften, wür­den «klare Vor­ga­ben geschaf­fen», schreibt der Nor­men­kon­troll­rat wei­ter und erklärt: «Diese ver­hin­dern, dass Nut­ze­rin­nen und Nut­zer von Elek­tro­fahr­zeu­gen zu Ver­sor­gern und Steu­er­schuld­nern werden.» Strom­spei­cher wür­den mit dem Gesetz­ent­wurf «technologieoffen neu defi­nier­t», Mehr­fach­be­steue­run­gen für ein- und aus­ge­speis­ten Strom vermieden.

Der Bun­des­rat hält die zum 1. Janu­ar 2024 erfolg­te Sen­kung der Strom­steu­er für unzu­rei­chend, wie er in sei­ner Stel­lung­nah­me schreibt. Dort heißt es wei­ter: «Deshalb for­dert der Bun­des­rat, dass die Strom­steu­er für alle Unter­neh­men, nicht nur für die des pro­du­zie­ren­den Gewer­bes, auf das euro­pa­recht­li­che Min­dest­maß gesenkt wird. Nur so erhal­ten auch Unter­neh­men in den Berei­chen Dienst­leis­tung, Han­del und das gesam­te Hand­werk die not­wen­di­ge Kos­ten­ent­las­tung. Die­se Sen­kung soll­te unbe­fris­tet gesetz­lich ver­an­kert wer­den, um den Unter­neh­men Pla­nungs­si­cher­heit zu geben. Eine Absen­kung der Strom­steu­er auf das euro­pa­recht­li­che Min­dest­maß erscheint dar­Ã¼­ber hin­aus auch für die Pri­vat­haus­hal­te geboten.»

Die ¤nderkammer kri­ti­siert fer­ner, dass mit dem Gesetz­ent­wurf eine «komplette Strei­chung von Bio­mas­se als erneu­er­ba­rem Energieträger» erfol­ge: «Es ist unverständlich, war­um Bio­mas­se nach dem Strom­steu­er­ge­setz nicht zu den erneu­er­ba­ren Energieträgern zählen soll, nach dem Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Gesetz aber schon.»

Die Bun­des­re­gie­rung weist die­se Kri­tik in ihrer Stel­lung­nah­me zurück: «Aufgrund der vor­ge­schla­ge­nen Anpas­sun­gen können wei­ter­hin tau­sen­de Betrei­ber von Strom­erzeu­gungs­an­la­gen mit einer elek­tri­schen Nenn­leis­tung von bis zu zwei Mega­watt ab dem 1. Janu­ar 2025 büro­kra­tie­arm und rechts­si­cher Steu­er­be­frei­un­gen in Anspruch neh­men, auch wenn Bio­mas­se, Klär- und Depo­nie­gas zur Strom­erzeu­gung ein­ge­setzt wird. Pro Anla­ge einer sol­chen Größenordnung können tau­sen­de Haus­hal­te oder ein mittelgroßes Unter­neh­men mit Strom ver­sorgt werden.»

Bun­des­tag, hib-Mel­dung 529/2024 vom 26.07.2024

UST-ID hier prüfen Kontakt