Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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Statistik: Weniger Einkommensteuerpflichtige im Corona-Jahr 2020

Im Jahr 2020 erziel­ten die 42,7 Mil­lio­nen in Deutsch­land erfass­ten Steu­er­pflich­ti­gen Ein­künf­te in ¶he von 1,9 Bil­lio­nen Euro. Wie das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) mit­teilt, sank die Zahl der Steu­er­pflich­ti­gen im ers­ten Jahr der Coro­na-Pan­de­mie damit erst­mals seit über zehn Jah­ren – und zwar um 100.000 (-0,2 %) gegenü­ber dem Jahr 2019. Zusam­men ver­an­lag­te Per­so­nen wer­den dabei als ein Steu­er­pflich­ti­ger gezählt.

Die ¶he der Ein­künf­te stieg – auch wegen der dar­in ent­hal­te­nen Coro­na-Sofort­hil­fen – um 6 Mil­li­ar­den Euro (+0,3 %). Die von den Arbeit­ge­bern ein­be­hal­te­ne Lohn­steu­er sum­mier­te sich zusam­men mit der von den Finanzbehörden fest­ge­setz­ten Ein­kom­men­steu­er auf 335 Mil­li­ar­den Euro, das waren 560 Mil­lio­nen Euro (+0,2 %) mehr als im Jahr 2019. Die­se Ergeb­nis­se der Lohn- und Ein­kom­men­steu­er­sta­tis­tik lie­gen auf­grund der lan­gen Fris­ten zur Steu­er­ver­an­la­gung erst etwa drei­ein­halb Jah­re nach Ende des Ver­an­la­gungs­jah­res vor.

Rück­gang der Bruttolöhne um 0,7 %

Den größten Anteil an den Ein­künf­ten bil­de­ten die Bruttolöhne mit 1,5 Bil­lio­nen Euro im Jahr 2020. Im Ver­gleich zum Vor­jahr war dabei ein Rück­gang von 11 Mil­li­ar­den Euro zu ver­zeich­nen (-0,7 %), der sich nahe­zu vollständig auf die gerin­ge­re Anzahl von Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mern zurück­füh­ren lässt (-0,7 %). Der mitt­le­re Brut­to­lohn (Medi­an) sank dabei um 106 Euro auf rund 28.200 Euro. Das heißt, dass die eine ¤lfte der Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer weni­ger oder genau die­sen Betrag erhielt, während die Bruttolöhne der ande­ren ¤lfte dar­Ã¼­ber lagen.

9,9 Mil­lio­nen Per­so­nen erhiel­ten Lohnersatzleistungen

Im Jahr 2020 wur­den zahl­rei­che staat­li­che Maßnahmen ergrif­fen, um die Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie abzu­fe­dern. So wur­den verstärkt Lohn­er­satz­leis­tun­gen gezahlt, unter ande­rem in Form von Kurz­ar­bei­ter­geld. Etwa 9,9 Mil­lio­nen Per­so­nen und damit mehr als sechs­mal so vie­le wie im Jahr 2019 erhiel­ten ins­ge­samt 22,0 Mil­li­ar­den Euro an Lohn­er­satz­leis­tun­gen, jede davon im Mit­tel rund 1.200 Euro (Medi­an). 2019 hat­ten nur 1,5 Mil­lio­nen Per­so­nen ins­ge­samt 5,3 Mil­li­ar­den Euro an Lohn­er­satz­leis­tun­gen erhal­ten, das waren im Mit­tel 1.900 Euro pro Per­son. Zusätzlich wur­den Coro­na-Sofort­hil­fen an 1,2 Mil­lio­nen Per­so­nen in ¶he von ins­ge­samt 12,3 Mil­li­ar­den Euro aus­ge­zahlt, im Mit­tel 9.000 Euro pro Person.

Gewährter Ent­las­tungs­be­trag für Allein­er­zie­hen­de mehr als verdoppelt

Mit dem zwei­ten Coro­na-Steu­er­hil­fe­ge­setz wur­de der Ent­las­tungs­be­trag für Allein­er­zie­hen­de im Jahr 2020 von 1.908 Euro auf 4.008 Euro ange­ho­ben. Die Sum­me des Betrags ver­dop­pel­te sich im Ver­gleich zum Vor­jahr auf 4,8 Mil­li­ar­den Euro (+105,9 %). Des Wei­te­ren wur­de ein Kin­der­geld­bo­nus von 300 Euro aus­ge­zahlt. In der Lohn- und Ein­kom­men­steu­er­sta­tis­tik macht sich dies durch einen deut­li­chen Rück­gang bei der Zahl der gewährten Kinderfreibeträge bemerk­bar. War im Jahr 2019 der Frei­be­trag für 3,8 Mil­lio­nen Steu­er­pflich­ti­ge bei der Steu­er­fest­set­zung güns­ti­ger als das Kin­der­geld, so traf dies 2020 nur noch auf 2,3 Mil­lio­nen Steu­er­pflich­ti­ge (-37,9 %) zu.

Trotz der Pan­de­mie zahl­ten mehr Steu­er­pflich­ti­ge einen Steu­er­satz von 45 %

In Deutsch­land wird ein pro­gres­si­ver Steu­er­satz ange­wen­det, der Steu­er­satz steigt also mit zuneh­men­dem Ein­kom­men. Dadurch wer­den die Steu­er­pflich­ti­gen unter­schied­lich stark belas­tet. 2020 wur­den Jah­res­ein­kom­men ab 270.501 Euro (bezie­hungs­wei­se ab 541.002 Euro bei gemein­sam ver­an­lag­ten Per­so­nen) mit dem ¶chstsatz von 45 % besteu­ert. Bei rund 119.500 Steu­er­pflich­ti­gen kam die­ser soge­nann­te Rei­chen­steu­er­satz zum Tra­gen. Das waren 0,3 % aller Steu­er­pflich­ti­gen und trotz der Pan­de­mie rund 5.000 mehr als im Jahr zuvor (+4,3 %). Auf sie ent­fie­len 6,8 % der gesam­ten Ein­künf­te (+0,2 Pro­zent­punk­te) und 13,6 % der Steu­er­sum­me (+0,4 Prozentpunkte).

Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, Pres­se­mit­tei­lung vom 20.06.2024

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