Aktuelle Informationen2018-02-26T13:29:37+00:00

 

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DStV fordert: Anzeigepflicht grenzüberschreitender Steuergestaltungen abschaffen

Die EU-Kom­mis­si­on lei­tet eine Überprüfung der Anzei­ge­pflich­ten gren­zü­ber­schrei­ten­der Steu­er­ge­stal­tun­gen ein. Zugleich übt DStV-Präsident StB Tors­ten Lüth in der Zeit­schrift »Das Par­la­men­t« deut­li­che Kri­tik an EU-Büro­kra­tie und Pla­nungs­un­si­cher­heit für den Berufs­stand. Ein Mus­ter­bei­spiel wir­kungs­lo­ser Berichts­pflich­ten: Die Anzei­ge­pflich­ten gren­zü­ber­schrei­ten­der Steuergestaltung.

Die Pflicht zur Mit­tei­lung gren­zü­ber­schrei­ten­der Steu­er­ge­stal­tun­gen ist seit Ende 2019 gesetz­lich in den §§ 138d ff. der Abga­ben­ord­nung (AO) ver­an­kert. Dabei gilt die Mit­tei­lungs­pflicht für sog. Intermediäre und damit ins­be­son­de­re für den Berufs­stand. Mit der Nor­mie­rung der Mit­tei­lungs­pflicht setz­te Deutsch­land die EU-Richt­li­nie 2018/882 (EU) bezü­g­lich des auto­ma­ti­schen Infor­ma­ti­ons­aus­tauschs im Bereich der Besteue­rung um. Im europäischen Sprach­ge­brauch ist die EU-Richt­li­nie unter dem Begriff »DAC « bekannt.

¤hrend Tei­le der Bun­des­re­gie­rung noch immer von einer Büro­kra­tie­an­rei­che­rung in Form der Erwei­te­rung der Mit­tei­lungs­pflicht auf natio­na­le Steu­er­ge­stal­tun­gen träumen, müs­sen die Anzei­ge­pflich­ten gren­zü­ber­schrei­ten­der Steu­er­ge­stal­tun­gen nun zum ers­ten Mal zum œV. Genau­er gesagt: Die DAC selbst ver­pflich­tet die EU-Kom­mis­si­on zur Bewer­tung der Wirk­sam­keit, Effi­zi­enz und fort­lau­fen­der Rele­vanz der Anzeigepflichten.

Der Deut­sche Steu­er­be­ra­ter­ver­band (DStV) reicht im Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­ren dazu sei­ne Stel­lung­nah­me ein und macht dabei DAC 6 zum Grad­mes­ser für die voll­mun­di­gen Ankün­di­gun­gen aus Brüs­sel: Wenn die EU-Kom­mis­si­on es ernst meint, die Berichts­pflich­ten und die über­bor­den­de Büro­kra­tie in der EU kon­se­quent um 25 % abzu­bau­en, dann muss die wir­kungs­lo­se Pflicht zur Mit­tei­lung gren­zü­ber­schrei­ten­der Steu­er­ge­stal­tun­gen ganz oben auf die Lis­te der Streich­kan­di­da­ten gesetzt werden.

In der Zeit­schrift »Das Par­la­men­t« vom 25.05.2024 (74. Jahr­gang Nr. 22–23; Sei­te 6 Arti­kel: »Brüsseler Büro­kra­tie«) üb­te auch DStV-Präsident StB Tors­ten Lüth deut­li­che Kri­tik an der EU-Büro­kra­tie und feh­len­der Pla­nungs­si­cher­heit für den Berufs­stand. »Für möglichst unbüro­kra­ti­sche Abläufe in der EU fehlt die erfor­der­li­che Pla­nungs- und Rechts­si­cher­heit nicht zuletzt für ange­hen­de Steu­er­be­ra­ter«, kri­ti­sier­te Lüth etwa im Hin­blick auf die kon­se­quen­te Nut­zung digi­ta­ler ¶glichkeiten zur Ent­büro­kra­ti­sie­rung. Das Mus­ter­bei­spiel an wir­kungs­lo­ser EU-Büro­kra­tie wird in dem Arti­kel eben­falls genannt: Die Anzei­ge­pflich­ten gren­zü­ber­schrei­ten­der Steu­er­ge­stal­tun­gen der DAC 6.

DStV, Mit­tei­lung vom 17.06.2024

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